Danke, 2023

Huch. Irgendwie ist der Jahresrückblick in den letzten Jahren etwas kurz gekommen. Und das sagt vielleicht mehr über die Jahre aus als gedacht. Arbeit, Leben, Zukunft. Sangen einst Heiter bis Wolkig. Dies, das. Der wunderschöne Wahnsinn namens Leben. Das kleine Kind ist mittlerweile einen Meter groß. Das große fährt zu Maneskin. Die Herausforderungen in transformierenden Zeiten sind riesig. Und die politische Weltwetterlage lässt mich oft genug schaudern. Vor ein paar Jahren hätten wir uns als Band einen zynischen Reim darauf gemacht. Nun schauen wir auf Krieg, Klimakatastrophe und Rechtsruck und versuchen uns auf die Leute zu konzentrieren, die konkrete Ideen haben, die Gesamtscheisse anzugehen. Klingt dystopisch, düster. Und vielleicht hätten wir doch Postpunk oder so finsteres New Wave-Zeug machen sollen, um den Zeitgeist angemessen zu beschreiben. Aber hey. Wir sind vermutlich doch Hippies oder die letzten Grüßonkel der Hedonistischen Internationalen und setzen auf Zuversicht und gute Kaltgetränke. Und halten uns an Dingen fest, die gut waren. Und welche waren das? Und los:

Zu schön und schräg, um böse zu ein

  1. Der Ersepark in Uetze. Ein Freizeitpark aus den Achtzigern. Vermutlich. Der genauso aussieht, in den vermutlich nie investiert wurde, in dem alles nach TÜV schreit. Ein Park wie eine Fahrt mit der Wilden Maus: Man hofft auf die letzte Kraft jeder verrosteten Schraube. Herrlich. Und es gibt Dinos, einen Pommesverkäufer, der in Reimen spricht, und einen ziemlich verdrogten Märchenwald. Falls jemand eine Splattermovie-Place sucht. Here we go.
  2. Der Campingplatz Tannbruchsee: Irgendwo bei Neustadt am Rübenberge. Es gibt in der Nähe genau zwei Restaurants. Einen Bäcker mit Schlange davor. Und immer ein Schützenfest mit Schießbude. Man müsste einen Dorfpunksroman schreiben, wenn man länger bleibt. Bleiben wir aber nicht.
  3. Ich war bei meiner ersten Zeugniskonferenz als Elternvertreter. Ich habe mich nicht vorgestellt, habe keine Noten infrage gestellt, ich habe freundlich gegrüßt, als es vorbei war. Ich war irgendwie tief beeindruckt von mir als Stütze des deutschen Bildungssystems. Nicht.
  4. Rotationsparty in Hannover: Menschen, die in den Achtzigern David Bowie feierten, feiern 2023 zu David Bowie. Kann man nichts sagen. Schnurrbärtezahl pro Quadratmeter? Hoch.
  5. Ich habe meine erste Taufe erlebt. Das Kind ist dabei eingeschlafen. Der Pfarrer hat später Bier ausgegeben. Costa ist endlich der Pate. Perfekt.

Zehn gute Ideen

  1. Im Januar hat mich die Volkswagenstiftung gefragt, ob ich nicht ein neues Format moderieren möchte. Es gehe darum, unseren Lebensstil auf Fragen der Nachhaltigkeit abzuklopfen. Also sprachen wir im Schloss Herrenhausen über Ernährung, Mode, Selbstoptimierung und Weihnachten. Das klingt etwas banal. Aber ich habe noch nie eine Runde moderiert, bei der wissenschaftliche Erkenntnisse und Diskussionen darüber so harmonisch mit Ideenfindung und Praxisbeispielen zusammenspielten. Danke vor allem Celina Adrion, Nina Hahne und Katja Ebeling. Danke den Gästen: Philipp Bree, Prof. Martina Glomb, Burcu Gözet, Dr. Diana Lindner, Dr. Julia Schreiber, Ricardo Fetter Rivero, Dr. Helen Ahner, Dr. Evmorfia Karampournioti, Dr. Ingmar Vogelsang, Juilian Jaschinger, Daria Kistner, Dr. Antje Risius. Die Reihe Xchange wird 2024 und 2025 fortgesetzt. Ist immer kostenlos. Und es gibt Schnittchen neben Erkenntnissen. Infos: https://www.volkswagenstiftung.de/de/veranstaltungen
  2. Ich bin in den Aufhof gezogen: Mitte Mai kommt die Anfrage, ob die HAZ sich nicht an einem Stadtlabor beteiligen möchte. Stadt, Wirtschaftsförderung, Hochschule Hannover und weitere Player wollen das leere Kaufhof-Gebäude aktiv nutzen für Vorträge, Ausstellungen, Ideen. Eine Woche später steht mein Schreibtisch im Schaufenster. Popup-Redaktion. Meine WG-Freundinnen kommen vom BDA und erklären regelmäßig, wie man Architektur nachhaltiger machen kann. Ich trinke so viel Kaffee wie noch nie. Die Stadtgesellschaft klopft an die Scheibe. Niemand macht Termine. Eine einzige Jonglage. In den nächsten Monaten ist es so laut und agil wie selten in einem Berufsalltag. Mandolinenorchester, Kinderphysikausstellungen, Rock gegen Rechts, 75 Jahre Leibniz-Institut für angewandte Geophysik, Verkleiden beim Historischen Museum, VR und AR, Zukunft der Arbeit, noch eine Drohne. Es ist ein einziger Fernsehgarten. Ich moderiere mit Denise M’Baye und Liz Blume das Innovercity-Festival, die HAZ diskutiert über Innenstadtkonzepte, Bildungspolitik, Bombennächte und E-Sport. Es läuft eine Woche der Wärmepume, Volker Wiedersheim lädt mit Hilfe des Béi Chéz Heinz zu drei Kopfhörerkonzerten, die Kolleg*innen lesen Glossen vor, und ich lerne etwas über Banksy. Puh. Es gibt Wasserschäden und Kabeldiebstähle, aber ein Hauch von Klassenfahrt. Danke, Ronald, Antje, Martin, Gunnar, Thomas und Manfred. Ich möchte nicht mehr ausziehen. Ende Februar ist das Projekt durch. Die Pflanzen in unserer HAZ-Ecke auch. Eigentümer Sigma ist zudem insolvent. Was bleibt? Etliche neue Handynummer, kurze Wege und verlässliche Strukturen. Hannover braucht genau so einen Ort.
  3. Klimaschutz bleibt Handarbeit: Ja, es wurde schon lange und viel über Klimaschutz gesprochen. Und man könnte verzweifeln. Denn die Wissenschaft hat genügend Erkenntnisse zusammengetragen, mit denen mensch vom Wissen ins Handeln kommen sollte. Aber: die Dinge entwickeln sich träge. Danke der Klimaschutzagentur und ihrem unfassbar gutem Team für die Entwicklung des Klimatalks, den Support der Energieforen und den vielen Ausflügen zu Kaminzimmern und Energie-Info-Tagen. Danke, Anja.
  4. Kirche als Wärmeinsel: Man kann von den Kirchen halten, was man möchte. Aber die Aktion im Januar war richtig: Als viele Menschen nicht mehr wussten, wie sie heizen sollen, haben sie die Kirchen geöffnet, geheizt, Kinderbetreuung organisiert, kostenloses Essen angeboten, Seelsorge betrieben. Das fand ich stark.
  5. Danke, Bert Strebe. Der HAZ-Autor und Lyriker zwingt mich seit Monaten, Gedichte der letzten 15 Jahre zu sichten, zu sortieren und umzuschreiben. September 2024 soll es Ergebnisse geben.
  6. Nostalgie-Feten: Sind schwierig. Neulich lief irgendwo eine Formel 1-Sendung. Und ja bei der Rotationsparty lief Rotationspartymusik. Aber lustig war die Fisch sucht Fahrrad-Singleparty dann doch. Grüße an Tobi Tiedtke.
  7. Naturkundemuseum Braunschweig. Ja, man fährt etwas länger. Aber das ist schon ziemlich cool.
  8. Es ist eine ganz wunderbare Idee mit dem Hochhaus-Kino im Anzeiger-Hochhaus zu kooperieren und für Veranstaltungen die Schalterhalle zu nutzen. Wieder.
  9. Riesiges Bullifestival in Hannover? Eine mobile Ausstellung zur Geschichte war genau richtig. Besser als jeder x-te Verkaufsstand.
  10. Nummer zehn geht an Heiko, Sebastian und Team und ihren Willen, ihre Resilienz, ihren Glauben an einen Surfspot mitten in der City. Glückwunsch zur Leinewelle. Was für ein Akt. Größten Respekt.

Fünf Lieblingslieder

Drei Beatpoeten-Momente

Ja, die Band gibt es noch. Aber Arbeit, Leben, Zukunft – siehe oben – jonglieren sich nicht von allein. Und dieses Jahr war eine Menge los. Umso wertvoller sind die kleinen Ausflüge ins Off, in die bunten Nebenwelten, zu den wundervollen Menschen, die sich an uns erinnern. Haben wir mal echt 60 Auftritte im Jahr gemacht? Alter.

  1. AJZ Neubrandenburg, Punx Picnic. Wenn uns ein buntes Haus in all den schillernden Jahren ans Herz gewachsen ist, dann das Haus in Mecklenburg, das Haus am See. Keine Namen, keine Strukturen, keine Pronomen. Es war uns ein Fest.
  2. Barrikade Zwickau: Es war der Abschied von M. Er möchte als Veranstalter ein wenig kürzer treten. Wir glauben ihm kein Wort. Darum wurde er auf Händen getragen. Auf Glauchau. Und plötzlich trifft man neben Ursula auf Aika Akakomowitsch, die wir zum Teil irgendwann im Arm von Claudia Roth im Pavillon Hannover wiedertrafen. Provinzliebe: Immer!
  3. Mit TLR im Vereinsheim von Arminia gespielt. Endlich: Musik in einer Fußballkneipe. Das haben wir wirklich lange nicht gemacht.

Krasse Moderationen

Ich weiß gar nicht genau, seit wann ich Dinge moderieren darf. Aber in diesem Jahr war es doll. Es war sehr vielseitig. Es war krass. Und zumeist ziemlich interessant. Ich weiß auch nicht wie man bestimmte Veranstaltungen herausheben soll. Also probiere ich es inhaltlich. Und nächstes Jahr weniger.

Zehn Moderationen, die noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätten:

  1. Die Region Hannover erörtert öffentlich den Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die einen erhöhten Betreuungsbedarf haben. Man nutzt ungern den Begriff Systemsprenger. Systemprüfer sei eigentlich besser.
  2. Der Kinderschutzbund spricht über Pornos. Es geht um Schutz vor Jugendlichen, faire Filme und den vielleicht wichtigsten Ansatz bei allen Diskursen: Kommunikation.
  3. Das Land Niedersachsen lädt nach Wolfsburg in die Autostadt und spricht über künftigen Unterricht. Zu Gast: Der Rektor der Alemannenschule Wutöschingen. Dort gibt es keine Klassenzimmer mehr und keine Lehrbücher. Dafür sehr gute Schülerinnen und Schüler. Klingt nach Revolution. Geladen hatte das Kultusministerium. Wer hätte das gedacht?
  4. Die Rollstuhl-Weltmeisterschaft im Handball. Inklusiv, fair, leidenschaftlich. 2024 soll es in den regulären Ligabetrieb gehen.
  5. Wie wohnen wir künftig? Die Region lädt zur Grundsatztagung mit der Wohn.Bau.Initiative. Oona Horx wird auch direkt grundsätzlich. Dilek Ruf vom BDA noch grundsätzlicher. Das Einfamilienhaus wird kein Zukunftsmodell sein, wenn wir das Klima retten wollen. Jo.
  6. Sawsan Chebli spricht über Hass im Netz im Haus der Region.
  7. Wolfgang Reinbold spricht am Reformationstag über Bibel und Koran in der Kirche von Harenberg.
  8. Der Bund der Friedhofsgärtner erklärt in Langenhagen in der Mimuse, wie man künftig KI und Roboter bei der Grabpflege einsetzt. QR-Code am Grab? In Köln schon möglich.
  9. In Braunschweig wird zum zweiten Mal der Tag der Vielfalt gefeiert. Es ist stürmisch, der Headliner umstritten. Dafür sind die inhaltliche Parts sehr, sehr gut.
  10. Bei den Smart City Days arbeiten junge Menschen an aktuellen politischen Herausforderungen und stellen Prototypen vor. Ein Schüler stellt den Raschplatz als Minecraft-Version vor. Es geht um Teilhabe statt Ausgrenzung. Grüße gen Silvesterfrühschoppen aus der Gummieisbahn.

Fünf sehr gute Preisverleihungen und Galaveranstaltungen

  1. Die Sparkasse wird 200 Jahre alt und macht keine Schnittchenparty für geladene Gäste, sondern holt die Chöre in den Lichtkegel. Am Ende singen fast 200 Chöre und 7000 Menschen auf dem Opernplatz mit Spax, Maybebop und etlichen Gästen. Tatsächlich Gänsehautmomente. Danke, Major Tom.
  2. StartUp Impuls: Der erste vegane Schwangerschaftstest kommt aus Hannover. Der erste brauchbare Hautcheck für Pflege-Produkte auch. Es bleibt ein Fest für Talente und gute Ideen. Außerdem war es eine gute Idee, Rabea Musik machen zu lassen.
  3. Der Hannover Literaturpreis geht an Sven Pfitzenmaier. Lest das abgefahrene Buch „Draußen feiern die Leute“! Dank dem Literarischen Salon und dem Kulturbüro. Schöne Fete.
  4. Der Leinestern hat wieder wunderbare Ehrenamtliche prämiert. Sehr cool. Im Zirkuszelt. Und ja, die Omas gegen Rechts brauchen auch mal bald so einen Preis.
  5. 50 Jahre Delta Bau AG. Matze Brodowy ist einfach eine Maschine. Grillparty im Hof, Sonne und Cocktails, beste Unterhaltung, alle quasseln – und Matthias geht auf die Bühne als wäre es Woodstock und reißt die Menschen mit. Profi.

Stadtfesterei was man dabei lernen konnte

  1. Die beste Fete beim Schützenfest bleibt die Verleihung der Goldenen Fanfare im Alt-H.
  2. Die beste Fete beim Maschseefest? Die Eröffnung mit der Spielvereinigung Linden-Nord? Kasimir Effekt? Alles cool. Aber die Playlist von Techniker Dirk schlägt alles.
  3. Beim Entdeckertag schlagen Passepartout alles. Und Alicia Cibola.
  4. Beim Fährmannsfest säuft der Sonntag ab. Samstag hat die Crew von der bunten Kuh gewonnen. Und WEZN!
  5. Bei der Aktion Sicherer Schulweg sind Egon und die Treckerfahrer meine Gewinner. Und der Kinderliedermacher, der eine Lok spielt.

Menschen, die ich wieder treffen möchte

Hans Ruppaner von der Alemannenschule Wutöschingen. Der Rektor zeigt, wie man Bildungspolitik umbauen muss.

Im Literarischen Salon hat Alina Bronsky die Laudatio beim Literaturpreis gehalten. Ich bin Fan und würde gern mal wieder eine Lesung von ihr in Hannover erleben.

Johannes Grenzfurthner. In Hannover lief ein Hackethon für Ideen für das neue Kulturdreieck zwischen Oper und Schauspiel, an dem Universalgenie und Hacker Johannes teilnahm. Am Ende hab ich seine Ideen vergessen, aber die Preisverleihung mit ihm werde ich in Erinnerung bewahren. Selten so ein großes Entertainment genossen.

Johanna Sievers hat bei der Sparda-Reihe „Alles nachhaltig?!“ über nachhaltiges Gärtner gesprochen. Ich wusste nicht, was man alles falsch machen kann. Oder wie man eine Blühwiese von Beeten trennt. Sehr informativ. Sehr unterhaltsam.

Anna Klassen und Türkan Deniz Roggenbuck sprachen an der TU Braunschweig über Diversity-Aspekte, ohne Zeigefinger, immer zugänglich, immer auf der Höhe der Diskurse.

Fünfmal Slam-Kultur

In fast jedem Jahr stehen tolle Slams in der Oper, in der Empore, bei Faust an. Und jede Ausgabe ist besonders. Und ja, die Fahrt in die Wedemark war auch abgefahren. Aber diese fünf hier waren schon stark.

  1. Erster Science Slam im Schloss Herrenhausen. Wissenschaftler*innen stellen ihre Forschungsgebiete vor. Es geht um Schweiß und Pandemien. Anschließend trafen sich die Beteiligten samt Gäste auf dem Dach und schauten die Vorpremiere vom Kleinen Fest. Richtig gut. Natürlich waren die Science Slams im Pavillon und an der MHH auch gut. Aber eine Außenterrasse gab es nur am Schloss.
  2. Der Sommernächte-Slams in den Herrenhäuser Gärten. Optisch unfassbar schön. Inhaltlich an beiden Tagen ganz weit vorn.
  3. Die Höhle der Karpfen. Eine Art StartUp-Slam angelehnt an eine TV-Show. Perfekt vorbereitet von Mario Leupold. Sie lief im Regen zum Maschseefest. In einem Zelt war die Stimmung aber grandios. Und die StartUps sind der Hammer. Ein Fahrrad oder eine Lampe aus Kaffeesatz? Kein Problem.
  4. Die Unternehmerverbände Niedersachsen hatten ins Schauspiel geladen. Sehr kurz, aber eindringlicher Poetry-Wettbewerb. Danke fürs Nachholen!
  5. Poetry Slam am Rammelsberg. Hätte nicht gedacht, dass man an einem Weltkulturerbe so viel Spaß haben kann.

Moderationen, die wichtig waren und bleiben

  1. Seit einem Jahr kämpfen die Menschen im Iran für nicht weniger als eine Revolution. Wir haben dazu in Hannover immer wieder diskutiert und demonstriert. Besonders die Veranstaltung auf dem Opernplatz hat mich tief bewegt. Danke, Soschia & Nima.
  2. CSD: Ja, das Familienduell war lustig. Überhaupt nicht lustig waren die Nachrichten von Übergriffen auf die Community während des CSD in Hannover. Es zeigt wie wichtig sichere Räume und Veranstaltungen vor Ort sind. Und zeigt, wie wichtig der CSD ist. Es geht noch immer um Sichtbarkeit, Akzeptanz, Recht – und das in einem Europa, das nach rechts marschiert.
  3. Ich hab in Berlin für das Institut für Zukunftsstudien und Technologienbewertung (ja, kennt ihr von Stephan Rammler) einen Kongress moderiert, der Ausbildungsinhalte überarbeiten möchte. Es geht darum die SDGs, die Nachhaltigkeitsziele, in Lehrplänen an Berufsschulen zum Beispiel zu verankern. Selten eine Operation so am offenen Herzen der Bildungspolitik erlebt.
  4. Das Denk.Mal.Garten.Fest. an der Gedenkstätte Ahlen mag wie ein entspanntes Musikfestival für jüdische Musikkultur wirken. Wie wichtig solche Empowerment-Festivals für Austausch und Stärkung der Community sind, merkte man dann im Oktober. Es braucht Zusammenhalt und Solidarität, um mit den regionalen und globalen Angriffen auf die jüdische Kultur umzugehen.
  5. Jaja, Feuerwehrshow aufm Kröpcke. Aber ich feiere jeden Einsatz von Waldbrand, medizinischen Notfall bis Hochwasser bei dem uns Feuerwehrmann Sam den Arsch rettet.

Beste Konzertmomente

Ja, es gab Jahre, da habe ich mehr Konzerte gesehen als Filme im Fernsehen. Aber so sind die Zeiten. Umso mehr freue ich mich über einzigartige Konzertmomente wie die hier:

  1. Der Plattenladen Monster Records muss ausziehen. Und der Betreiber lädt die Melmacs ein. Wahnsinniger Abriss.
  2. Voodoo Jürgens kommt nach Hannover. Und bringt die unfassbaren Euroteuro mit. Ceven fragt im Lux, ob ich beide ansagen kann. Ich bin glückstrunkend und überfordert, erzähle etwas von leiwand. Egal. Im Sommer kaufe ich mir ein Voodoo-Hemd. Steht mir geht so.
  3. Husten bei Faust. Gisbert in Hannover. Postrock? Egal. Klingt gut.
  4. WEZN beim Fährmannsfest. Der FOH steht im Wasser, einige Kabeltrommeln auch, die Hauptbühne ist längst abgesoffen. Und die kleine Bühne? Durchziehen? Plenum. Es wird gespielt und in Nebenwelten verzaubert.
  5. Joules the Fox bei den Kopfhörerkonzerten: Live-Musik aufm Ohr, am Schaufenster Menschen auf der Suche nach Schnäppchen, alles skurril. Wunderschön.
  6. Bonus: Steintor Herrenchor beim Applaus-Award im Pavillon

Ausflugsziele

  1. Residenz-Café in Weimar
  2. Kraniche in Zingst
  3. Steine in Ahrenshoop
  4. Tollensesee
  5. Villa Seligmann

Abschließende Erkenntnisse

  1. Wir sind im fünften Monat Kita-Eingewöhnung. Und es wird gut. Geduld ist Königsklasse. Und die anderen Eltern schlafen auch alle schlecht, verteilen Quetschies und kaufen beim Rummel Pommes.
  2. Wenn man krank ist, bleibt man nicht nur kurz einen Tag liegen. Grüße aus dem Silvester-Lazarett.
  3. Jeder Ausflug ans Meer lohnt sich.
  4. Hört auf den Steuerberater und fragt, was er genau meint.
  5. Trefft noch mehr die guten Menschen ohne Anlässe. Das wird der Motto 2024: „Anlasslos durch die Nacht“ Und ja, um 23 Uhr besser dann doch nach Hause. Aber selbst das lohnt sich.

Kommt heil ins neue Jahr. Alles Liebe, egge

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