„Schau mal, da vorne LWL.“ „Lauf, Wessi, lauf.“ „Schnauze du Opfer.“ Wir fahren mit 100kmh durch die Nacht. Jemand hat gerade ein Bier fallen lassen. Als Warnung hupt der Fahrer bei jeder Kurve. Gleich sind wir in Hamburg.
Nervös sucht er in seinem Radio nach einem guten R’n’B-Song. Etwas, das klatscht, wenn er die beiden Poeten, also uns, und Christopher nach Hause bringt. Er hat heute definitiv kein Bock auf Taxi.
Sein Kollege pult uns drei Stunden später aus dem Haus. Im Keller schliefen wir in der Sauna. Meinen Rum habe ich stehen gelassen.
Am Bahnhof ist Samstag. Samstag vorm Advent. Mit Flüchtlingsdemo wegen der Lampedusa-Affäre. Die Polizisten sehen aber nicht so aggressiv aus wie einen Tag zuvor in Göttingen.
Vor der Tür steht ein Wasserwerfer. Jemand hat auf dem Parkplatz der Burschenschaft ein Auto angezündet. Göttingen, Studentenstadt.
„Meint ihr das ernst?“ „Ist das ein Konzept?“ „Könnt ihr davon leben?“ „Ist das noch Punkrock oder schon Eintertainment.“ „Egal. Hast du mal’n Ladegerät?“ „Fürs Smartphone?“ „Ja, ich muss noch meinen Wecker anmachen. Morgen geht es wieder früh raus.“